O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt
ging verloren, Christ ward geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ
ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich, o
Christenheit!
Johannes Falk Str. 1 (1768 - 1826); Heinrich Holzschuher Str. 2+3 (1798 - 1847); Weise aus Sizilien
Vom Himmel hoch, da komm ich her.
Ich bring euch gute, neue Mär.
Der
guten Mär bring ich so viel,
Davon ich sing'n und sagen will.
Euch ist ein Kindlein heut geborn,
Von einer Jungfrau auserkorn,
Ein
Kindelein so zart und fein,
Das soll eur Freud und Wonne sein.
Es ist der Herr Christ, unser Gott.
Der will euch führn aus aller
Not.
Er will eur Heiland selber sein,
Von allen Sünden machen rein.
Er bringt euch alle Seligkeit,
Die Gott der Vater hat bereit't,
Daß ihr
mit uns im Himmelreich
Sollt leben nun und ewiglich.
So merket nun das Zeichen recht:
Die Krippen, Windelein so schlecht.
Da
findet ihr das Kind.gelegt,
Das alle Welt erhält und trägt.
Des laßt uns alle fröhlich sein
Und mit den Hirten gehn hinein,
Zu
sehn, was Gott uns hat beschert
Mit seinem lieben Sohn verehrt.
Merk auf, mein Herz, und sieh dort hin.
Was liegt doch in dem
Krippelein?
Wes ist das schöne Kindelein?
Es ist das liebe Jesulein.
Sei willekomm, du edler Gast!
Den Sünder nicht verschmähet hast
Und
kommst ins Elend her zu mir
Wie soll ich immer danken dir?
Ach Herr, du Schöpfer aller Ding,
Wie bist du worden so gering,
Daß du
da liegst auf dürrem Gras.
Davon ein Rind und Esel aß!
Und wär die Welt viel mal so weit,
Von Edelstein und Gold bereit't,
So
wär sie doch dir viel zu klein,
Zu sein ein enges Wiegelein.
Der Sammet und die Seiden dein,
Das ist grob Heu und Windelein,
Darauf
du Kön'g so groß und reich
Herprangst, als wär's dein Himmelreich.
Das hat also gefallen dir,
Die Wahrheit anzuzeigen mir,
Wie aller Welt
Macht, Ehr und Gut
Vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut.
Ach mein herzliebes Jesulein,
Mach dir ein rein, sanft Bettelein,
Zu
ruhen in meins Herzens Schrein,
Daß ich nimmer vergesse dein.
Davon ich allzeit fröhlich sei,
Zu springen, singen immer frei
Das
rechte Susaninne schon,
Mit Herzenslust den süßen Ton.
Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron,
Der uns schenkt seinen ein'gen
Sohn.
Des freuen sich der Engel Schar
Und singen uns ein neues Jahr.
Martin Luther (1483 - 1546) - Ein Kinderlied auf die Weihnacht Christi
Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute
hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer
Ruh!
Schlaf in himmlischer Ruh!
Stille Nacht, heilige Nacht,
Hirten erst kund gemacht!
Durch der Engel
Halleluja
tönet es laut von fern und nah:
Christ der Retter ist
da!
Christ der Retter ist da!
Stille Nacht, heilige Nacht,
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb' aus Deinem
göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
Christ, in Deiner
Geburt!
Christ, in Deiner Geburt!
Text: J. Mohr (1792-1848) Weise: F. Gruber (1787-1863)
Alle Jahre wieder,
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo
wir Menschen sind.
Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit
uns ein und aus.
Ist auch mir zur Seite
still und unerkannt,
daß es treu mich
leite
an der lieben Hand.
Wilhelm Hey (1837) Weise: Friedrich Silcher (1842)
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter!
Du grünst
nicht nur zur Sommerzeit,
nein, auch im Winter, wenn es schneit.
O
Tannenbaum,o Tannenbaum,
wie treu sind deine Blätter!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen.
Wie oft hat
nicht zur Weihnachstzeit
ein Baum von Dir mich hoch erfreut!
O
Tannenbaum,o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die
Hoffnung und Beständigkeit
gibt Kraft und Trost zu jeder Zeit.
O
Tannenbaum,o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren.
Text: E. Anschütz / J.A. Zarnack Weise: Westfalen um 1800
Es ist ein Ros' entsprungen
aus einer Wurzel zart.
wie uns die Alten
sungen,
von Jesse kam die Art.
Und hat ein Blümlein bracht
mitten im
kalten Winter,
wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein, das ich meine,
davon Jesajas sagt,
hat uns gebracht
alleine
Marie, die reine Magd.
Aus Gottes ew'gem Rat
hat sie ein Kind
geboren
wohl zu der halben Nacht.
Text: geistlicher Dichter, 15. Jhdt. Weise: 15. Jhdt.
Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit!
Es kommt der Herr der
Herrlichkeit,
ein König aller Königreich,
ein Heiland aller Welt
zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt,
der halben jauchzt, mit
Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat.
Er ist gerecht, ein Helfer wert,
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein
Königskron' ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all unser Not
zum End' er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein
Gott,
mein Heiland gross von Tat!
Text: G. Weissel (1590-1635) Weise: Halle (1704)
Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau'n!
Kommet, das liebliche Kindlein
zu schau'n!
Christus, der Herr, ist heute geboren,
den Gott zum Heiland
euch hat erkoren.
Fürchtet euch nicht!
Lasset uns sehen in Bethlehems Stall,
was uns verheissen der himmlische
Schall!
Was wir dort finden, lasset uns künden,
lasset uns preisen mit
frommen Weisen,
Hallelujah!
Wahrlich, die Engel verkünden heut
Bethlehems Hirtenvolk gar grosse
Freud':
Nun soll es werden Friede auf Erden,
den Menschen allen ein
Wohlgefallen.
Ehre sei Gott!
Text: J.Mohr (1792-1848) Weise: F.Gruber (1787-1863)
Fröhlich soll mein Herze springen
dieser Zeit, da vor Freud' alle Engel
singen.
Hört, hört, wie mit vollen Chören
alle Luft laute ruft: Christus
ist geboren.
Heute geht aus seiner Kammer
Gottes Held, der die Welt reißt aus allem
Jammer.
Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute,
Gottes Kind, das verbind’t
sich mit unser’m Blute.
Sollt’ uns Gott nun können hassen,
der uns gibt, was er liebt, über alle
Maßen?
Gott gibt, unser’m Leid zu wehren,
seinen Sohn aus dem Thron seiner
Macht und Ehren.
Er nimmt auf sich, was auf Erden
wir getan, gibt sich dran, unser Lamm zu
werden,
unser Lamm, das für uns stirbet
und bei Gott für den Tod Gnad’ und
Fried’ erwirbet.
Nun er liegt in seiner Krippen,
ruft zu sich mich und dich, spricht mit
süßen Lippen:
„Lasset fahr’n, o liebe Brüder,
was euch quält; was euch
fehlt, ich bring’ alles wieder."
Ei, so kommt und laßt uns laufen,
stellt euch ein, groß und klein, eilt
mit großem Haufen!
Liebt den, der vor Liebe brennet;
schaut den Stern, der
euch gern Licht und Labsal gönnet.
Die ihr schwebt in großem Leide,
sehet, hier ist die Tür zu der wahren
Freude;
faßt ihn wohl, er wird euch führen
an den Ort, da hinfort euch
kein Kreuz wird rühren.
Wer sich fühlt beschwert im Herzen,
wer empfind’t seine Sünd’ und
Gewissensschmerzen,
sei getrost: hier wird gefunden,
der in Eil’ machet
heil die vergift’ten Wunden.
Text: Paul Gerhardt (1653) Weise: Johann Crüger (1653)
"Fröhliche Weihnacht überall!"
tönet durch die Lüfte froher
Schall.
Weihnachtston, Weihnachtsbaum,
Weihnachtsduft in jedem Raum!
"Fröhliche Weihnacht überall!"
tönet durch die Lüfte froher
Schall.
Darum alle
stimmet in den Jubelton,
denn es kommt das Licht
der Welt
von des Vaters Thron.
"Fröhliche Weihnacht überall"...
Licht auf dunklem Wege,
unser Licht
bist du;
denn du führst, die dir vertrau’n,
ein zu sel’ger Ruh’.
"Fröhliche Weihnacht überall"...
Was wir ander’n taten,
sei getan für
dich,
daß bekennen jeder muß,
Christkind kam für mich.
Text: Heinrich A. H. von Fallersleben Melodie: Aus England, 19 Jh.
Ich steh' an deiner Krippe hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme,
bring' und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein
Geist und Sinn,
Herz, Seel' und Mut, nimm alles hin
und laß dir's wohl
gefallen.
Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast dich mir
zu eigen gar,
eh’ ich dich kannt’, erkoren.
Eh’ ich durch deine Hand
gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest
werden.
Ich lag in tiefer Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir
zugebracht
Licht, Leben, Freud’ und Wonne.
O Sonne, die das werte
Licht
des Glaubens in mir zugericht’,
wie schön sind deine Strahlen.
Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil
ich nun nichts weiter kann,
bleib’ ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn
ein Abgrund wär’
und meine Seel’ ein weites Meer,
daß ich dich möchte
fassen.
Text: Paul Gerhardt (1653) Melodie: Johann Sebastian Bach (1736)